Klimagipfel Kattowitz: Ein Ergebnis, aber kein Erfolg!

Der Klimagipfel in Kattowitz ist zu Ende und bei den Umweltinitiativen herrscht Enttäuschung vor. Als zu ambitionslos kritisiert Greenpeace das Ergebnis. "Uns bleiben nur mehr zwölf Jahre um den Ausstoß klimaschädlicher Treibhausgase zu halbieren und so den Klimakollaps zu verhindern. Die Politik hat heute die Chance vertan, auf globaler Ebene an einem Strang zu ziehen um die Erderhitzung einzudämmen", sagt Adam Pawloff, Klimaexperte bei Greenpeace in Österreich. Auch Global 2000 hält die Ausbeute in Kattowitz für nicht weitreichend genug. "Die Beschlüsse hier reichen bei weitem nicht aus, um eine dramatische Klimakrise noch zu verhindern und „sehr kritisch" bewertete auch WWF Österreich das Gesamtergebnis von Katowice. "Viele Regierungen haben noch immer nicht verstanden, dass die Klimakrise nicht mit Minimalkompromissen und nationalen Sonderwünschen gestoppt werden kann".
Und wenn man sich das Freihandelsabkommen zwischen der EU und Japan, welches heuer 2018 im Sommer unterzeichnet wurde ist dort folgende Vertragsklausel enthalten: "Dieses Abkommen hindert eine Vertragspartei nicht daran, Maßnahmen zur Umsetzung der multinationalen Umweltübereinkünfte (z.B. Klimaabkommen von Paris), ...einzuführen oder aufrecht zu erhalten, sofern solche Maßnahmen NICHT in einer Weise angewandt werden, die auf eine ...Beschränkung des internationalen Handels hinauslaufen.

Umweltschutz ist also leider weiterhin eindeutig den wirtschaftlichen Interessen unterworfen. Daher fragen sich natürlich nun viele umweltbewusste Menschen, wozu brauchen wir dann noch Klimakonferenzen, wenn die Beschlüsse nicht umsetzbar sind? Das Ergebnis dieses UN Klimagipfels in Kattowitz war ein aller kleinster gemeinsamer Nenner. Keine Verpflichtung zur Reduktion der Treibhausgasse, sondern nur eine jährliche Berichtspflicht, ohne Sanktionen wenn jemand seine Ziele nicht erreicht. Aus der Erfahrung der Vergangenheit weiß man, dass manche Staaten überhaupt keine Berichte legen, einige Berichte geschönt sind.

Schwellen- und nicht entwickelte Länder sind darüber hinaus von all diesen Maßnahmen ausgenommen. Das sind ca. 150 Staaten, wie z.B Brasilien, Indien, Türkei, Ukraine, Südafrika, um nur die größten zu nennen. Wenn hier ein Land sagt, dass durch die Klimamaßnahmen die Wirtschaft schwächelt, oder weil vielleicht auch US Präsident Trump dieser Meinung ist, gibt es keine Klimaschutzmaßnahmen. Auf freiwilliger Basis wird es also auf Länderebene keine maßgeblichen Forstschritte für den Klimaschutz geben.

Auf freiwilliger Basis kann nur jeder Einzelne von uns etwas beitragen. Auf die eine oder andere Flugreise im Jahr zu unterlassen, verzichten (böses Wort) auf elektrische Dosenöffner, elektr. Zahnbürste, etc. Jeder Einzelne kann vieles mit kleinen Schritten im persönlichen Bereich tun. Doch leider ist oft, die Kinder mit dem SUV zum Kindergarten zu bringen und auf dem Rückweg noch schnell beim Bioladen vorbei zu schauen, das weitverbreiterte Verständnis vom persönlichen Klimaschutzbeitrag. Und daher ist meine Einschätzung, dass viele guten Vorsätze oder Pläne zum Klimaschutz zum Scheitern verurteilt sind, solange sie nicht konsequent zwingend sind. Und daher dient bis dahin jede Klimakonferenz nur zur öffentlichen Beschwichtigung. Jede Klimakonferenz kostet mit Vorbereitungen ca. 1 Mrd. Euro. 20.000 sog. Klimaexperten reisen jedes Jahr zur Konferenz und erzeugen tausendfach mehr Treibhausgase, als die (Pseudo)beschlüsse einsparen wollen. Zynische Stimmen sind daher der Meinung, wenn man die Konferenz in Kattowitz nicht abgehalten hätte und alle wären zu Hause geblieben, hätte das dem Klima mehr genutzt als dieses nebulose Abschlußdokument dass das Papier nicht wert ist, auf dem es steht. Der Ausstoss von CO2 hat sich in den letzten Jahren trotz der zahlreichen Klimagipfel der vergangenen Jahrzehnte von Rio, Paris bis nun Kattowitz, sogar verstärkt.

Was als Ergebnis vom Klimagipfel von Kattowitz vermeldet wird, ist also absolut unzureichend. Wir werden also vor der Herausforderung stehen, endlich wirklich greifbare Fakten zu schaffen, oder unseren Kindern und Enkeln zu erklären, dass wir nicht in der Lage waren klare Maßnahmen zu ergreifen um die negativen Klimaveränderungen zu verhindern. Für unsere Unfähigkeit werden künftige Generationen Milliarden an Euros und Dollars zahlen müssen um die Schäden einigermaßen zu bewältigen.

STR Mag. Sepp Wimmer

Overshootday für Österreich 2018
Am Freitag, dem 13. April 2018 war „Overshoot Day“ für Österreich. An diesem Tag haben wir in Österreich alle Naturressourcen aufgebraucht, die uns - weltweit betrachtet - fairer Weise für dieses Jahr zustehen würden. Den Rest des Jahres leben wir im ökologischen Defizit und verbrauchen die Ressourcen der kommenden Generationen.

 
Meinungen zur Klimakrise:

Ja, der Klimaschutz hat in der breiten Bevölkerung eine sehr hohe Priorität, Grün zu wählen ist in Deutschland momentan super trendy. Trotzdem haben wir dieses Jahr wieder einen neuen Rekord aufgestellt beim Flugverkehr. Alleine dieser Fakt zeigt die Schizophrenie des Ganzen. Frei nach dem Motto, Klimaschutz? Gerne so lange ich mich nicht einschränken muss. Auch von den Grünen hört man da nichts. Es ist halt so viel bequemer Bio zu kaufen (wenn man es sich leisten kann) und dann in den Urlaub zu fliegen.

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Natürlich ist der Flugverkehr ein besonders großer Brocken, denn da wird geschummelt/getrickst/gelogen, dass die Schwarte kracht und das fängt schon bei den 0,6 kg CO2 per kg Kerosin an, die nur bei der Produktion und Bereitstellung anfallen. Wenn man dann noch ins Kalkül zieht, dass der Flugverkehr nur <10% der Menschheit dient, dann ist dieses Verkehrsmittel in Relation gesehen, der mit Abstand größte "Klimakiller"!

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Die sogenannte Klimakrise ist auch nur ein Symptom einer weit dramatischeren Krise. 1960 waren wir, die Menschheit, gerade einmal 3 Milliarden, heute nähern wir uns immer mehr den 8 Milliarden, das ist mehr als eine Verdoppelung in einem Zeitraum der für unseren Planten nicht einmal ein "Augenzwinkern" ist. Der Verbrauch an Ressourcen, der Bedarf an Konsumgütern und auch Luxusgütern, der Drang nach mehr Mobilität, all das ist noch mehr gestiegen und steigt immer weiter. Glaubt irgendwer das dies ohne dramatische Folgen für die Umwelt ist? Was tun wir? Wir vermehren uns weiter, und das immer schneller. Wie hat Huxley schon in den 60iger Jahren erkannt? "Wenn das Problem der Bevölkerungsexplosion nicht gelöst wird, sind alle anderen Probleme unlösbar".

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"Wenn die gegenwärtige Zunahme der Weltbevölkerung. der Industrialisierung, der Umweltverschmutzung, der Nahrungsmittelproduktion und der Ausbeutung von natürlichen Rohstoffen unverändert anhält, werden die absoluten Wachstumsgrenzen auf der Erde im Laufe der nächsten hundert Jahre erreicht." aus: Die Grenzen des Wachstums, 1972

UNO-Prognose der Weltbevölkerung für 2050: ca. 10 Mrd. Menschen, was so viel heißt, dass dies UNUMKEHRBAR ist, weil ja vorher und jetzt KEINE Gegenmaßnahmen getroffen wurden. Man rechnet für 2100:

- 11 Mrd. bei gleichbleibender Fruchtbarkeit
- 17 Mrd. bei höherer Fruchtbarkeit
- 7 Mrd. bei niedriger Fruchtbarkeit

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Meine Erklärung: Auf Grund fehlender positiver Motivation würden konkrete Maßnahmen der Regierung Stimmen kosten.
Zu lange hat man den Klimawandelleugnern das Feld überlassen.
Meine Prognose: Die Regierung wird weiterhin vage und unkonkret bleiben. Man wartet auf erste Katastrophen, die die Stimmung ändern. Also warten wir halt...

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"Auf Grund fehlender positiver Motivation würden konkrete Maßnahmen der Regierung Stimmen kosten. Die Regierung wird weiterhin vage und unkonkret bleiben. Man wartet auf erste Katastrophen, die die Stimmung ändern."
Ja, diese Einschätzung teile ich. Allerdings sollte man nicht so tun, als habe diese Strategie erst mit Schwarz-Blau begonnen,

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